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Die "erste Bahn" in Ratingen
Pferdebahn Ratingen - Kalkum

Quelle: RATINGER FORUM 10 - Beiträge zur Stadt- und Regionalgeschichte / Stadtarchiv Ratingen 2007 / ISBN 978-3-926538-67-3 darin:
von Hermann Tapken Im Vorfeld der Industrialisierung: Kalkproduktion, Wegebau und Dachziegelherstellung im Ratinger Süden vor 1885
Ab Seite 88
1. Die Gründung der "Kalk-, Kalkstein- und Marmorindustrie" und der Bau der Pferdebahn
Stichpunktartig daraus:
Steinbruch "Schwarze Loch" nach 1830 erworben von der Familie Linden.
Um 1850 übernahm Gustav Linden die Leitung der väterlichen Betriebe.
Lindens Idee: Eine von ihm zu erbauende, von Pferden gezogene Schleppbahn zwischen Ratingen und dem Bahnhof Kalkum. 
Linden kaufte bis 1856 Gelände für die zu verlegenden Gleise an. Im Mai 1856 erwarben hölländische Geschäftsleute die Kalksteinbrüche und gründeten die "Ratinger Kalk-, Kalkstein- und Marmorindustrie" später firmierend unter "Ratinger Kalk-, Kalkstein- und Marmor-Industrie Commandit-Actien-Gesellschaft Friedrich Carl Remy und Comp. bei Ratingen"

Daten aus dem Beitrag

Länge: 1.460 Ruthen (etwa 5,5 km)
Bahnkörper: 5 ½ Fuß (etwas über 1,70 Meter)
einspurig mit zwei Ausweichstellen zwischen Ratingen und Kalkum
Nur in der Nähe des Marmorbruchs lagen mehrere Gleise nebeneinander
Spurweite: 77,8 cm
Eichenschwellen im Abstand von ca.60 bis 75 cm
ausgelegt auf eine Belastung von 3.000 Pfund

Revision in Kalkum am 22.01.1859 – wahrscheinlich gleichzeitig Inbetriebnahme

1864 „Statistik des Kreises Düsseldorf“ : … Auf einer eigens angelegten einspurigen Pferde-Eisenbahn von 1460 Ruthen Länge wird der Kalk zur Kalkumer Eisenbahnstation transportiert und meistens in der Umgebung abgesetzt, theils auch weiterhin versandt.

Im Juli 2013 stellte Herr Cristian Dahm im Historischen Forum der Drehscheibe Online eine

Übersichts-Karte des Ruhrkohlen - Gebietes aus dem Jahr 1869

ein Link zum Beitrag mit der gesamten Karte >>KLICK .

Darauf ist die Perdebahn in voller Länge von Ratingen/ Marmorbruch bis Kalkum/Bahnhof zu sehen

Sammlung Christian Dahm
Sammlung Christian Dahm
Hermann Tapken stellt die Frage: ...warum die Kalkproduzenten im Ratinger Süden auch dann noch am Transport mittels der Pferdebahn festhielten, als –weit näher zu den Kalksteinbrüchen- 1872 die Bergisch-Märkische Eisenbahn am Bahnhof Ratingen Ost ihren Betrieb aufnahm. Im Weiteren bezieht sich die Fragestellung auch auf die 1874 erfolgte Betriebsaufnahme der Rheinischen Eisenbahn. Gerade der Westbahnhof, an dem vorbei der Weg der Schleppbahn führte … , lud zur Verkürzung des Weges um etwa zwei Drittel geradezu ein. Die Kreuzung dieser Pferdebahn mit der neuen Strecke war einer der kritischen Punkte zur Zeit der Projektierung der Eisenbahnstrecke. Ministeriell wurden beide Betreiber aufgefordert sich über eine Verladestation an der Rheinischen Strecke zu einigen, um die Kreuzungstätigkeiten möglichst einzuschränken. Einer Karte aus dem Jahr 1875 ist zu entnehmen, dass dies tatsächlich geschah und die niveaugleiche Kreuzung entfiel. Die Pferdebahn beginnt am Marmorbruch und endet kurz vor der Sandstrasse, nachdem sie ein Stück parallel zur Strecke verlief.
Karte von 1875 - Ausschnitt
Ausschnitt aus "Uebersichts-Karte aller im Ruhr-Kohlen-Gebiet (Rheinisch-Westfälischen-Kohlen-Revier) bestehenden Voll- u. Anschluss-Eisenbahnen, nebst den darin vorkommenden [...]". Köln : Königliche Eisenbahndirection, 1891.
Quelle: Eidgenössische Technische Hochschule-Bibliothek Zürich, Rar K 285, https://doi.org/10.3931/e-rara-38964
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